Clonmacnoise
Es heißt, daß jedes Bild eine Geschichte erzählt. Die Bilder, die in die drei Hochkreuze in Clonmacnoise eingemeißelt sind, regen auf jeden Fall die Vorstellungskraft an und erzählen eine Geschichte der vergangenen Jahrhunderte: Biblische Szenen, Menschen und Tiere, die dem weitestgehend des Lesens und Schreibens nicht mächtigen Volk aus dicken Büchern vorlesen. Meisterstücke früher irischer Bildhauer, die einen auch heute noch in ihren Bann ziehen. Und sie sind erst der Anfang.
Diese gesamte frühchristliche Anlage, einschließlich der Ruinen einer Kathedrale, sieben Kirchen (aus dem 10. bis 13. Jahrhundert), zweier Rundtürme, Hochkreuzen und der größten Ansammlung frühchristlicher Grabplatten in Westeuropa bildet eine unendliche steinerne Geschichte, die den Geist Irlands als das Land der Heiligen und Gelehrten am Leben hält.
Sie treffen Clonmacnoise inmitten grüner Wiesen an, am Rand eines gemächlich dahinfließenden Shannon. Heutzutage eine recht ruhige Lage, doch als es damals in der Mitte des 6. Jahrhunderts von St. Ciaran gegründet wurde war hier eine bedeutende historische Kreuzung. Aufgeblüht aus einer kleinen Mönchsansiedlung entwickelte es sich zu Irlands erster echter Universität und man könnte sagen vielleicht sogar der ersten Stadt. Alle Arten von religiösen, literarischen und künstlerischen Aktivitäten fanden hier statt und so zog Clonmacnoise das Interesse und den Schutz der Königshäuser an.
Im Besucherzentrum werden diese Geschichten vortrefflich wiedergegeben, doch nichts übertrifft den Schauder, selbst durch die viele Jahrhunderte alten Grabplatten über das Gelände zu gehen. Wenn man überlegt, daß St Ciarán und die entfernt verwandten Könige von Tara und Connacht hier beerdigt sind und daß Rory O’Connor, letzter irischer Hochkönig, in der Kathedrale seine letzte Ruhestätte gefunden hat! Im Sommer finden im Tempel Connor Gottesdienste statt, im Juli im Freien. Am St. Ciarán’s Tag im September strömen die Pilger zum Gedenktag des Heiligen nach Clonmacnois.
Devenish
Am Lough Erne finden sich einige der besten Kulturdenkmale Irlands, und viele davon befinden sich auf Inseln. Wenn man also mit dem Boot unterwegs ist, hat man einen großen Vorteil! Auf Devenish Island steht ein perfekt erhaltener Rundturm, der hin und wieder zugänglich ist, und ein Besucherzentrum. Dort befindet sich übrigens auch ein hervorragender und ruhiger Anleger, um die Nacht zu verbringen. Auf White Island, etwas weiter nördlich, steht eine ganze Reihe in Stein gemeißelter Statuen, die nicht immer zugänglich, allerdings sehr gut erhalten sind. Hier gibt es einen weiteren geschützten Anleger.
Überall entlang der irischen Gewässer stößt man auf Kulturerbe, wie zum Beispiel die Boyle Abbey, unten auf dem Bild zu sehen.