River Shannon

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Der majestätische Shannon ist Irland's geschichtsträchtige Lebensader. Eine Wasserstraße, die durch die Jahrtausende führt und an deren Ufer zahllose Mythen und Legenden warten.

Wo genau ist die Mitte Irland's? 

Manche sagen, daß der mystische Hill of Uisneach die Mitte Irlands ist, wo die Grabstätte der Erdgöttin Ériu und der Sonnengott Lugh, der Sitz der Hohen Könige und der Geburtsort von Bealtaine liegt und wo zum Sommeranfang das "Pagan Fire Festival" stattfindet. 

Andere sagen, daß die Mitte Irlands im Lough Ree, dem "Lake of Kings", einem großen Binnensee und Teil des Shannon, liegt.

Castle Island Lough Key

Ein paar Flusskilometer abwärts stösst man auf eine geschichtsträchtige Kreuzung: direkt bei der frühchristlichen Klosteranlage von Clonmacnois trifft ein in Ost-/Westrichtung verlaufender  “Esker” auf den von Nord nach Süd fließende Shannon. Hier, an dieser historischen Kreuzung, wurde erst von wenigen Jahren ein rund 130 Meter langes Eichenfundament entdeckt, das ursprünglich eine im 9. Jahrhundert gebaute Brücke trug.

 (das Wort “Esker” stammt vom alten irischen Wort eiscir ab, das für einen Grat steht. Diese Esker sind vor über 10.000 Jahren während der letzten Eiszeit entstanden und sind eine Art Erhöhung, trocken und relativ eben, die für Jahrtausende eine sichere Verbindung durch die Moore und Sumpflandschaft der historischen Mitte Irlands boten. Pilger und Wanderer benutzen diese Wege noch heute.) 

Die erwähnte Brücke ist somit relativ neu in der Geschichte des Shannon, der bereits im 2. Jahrhundert, als Claudius Ptolemäus die ersten Karten des Flusses anfertigte, eine bedeutende Handelsroute war.

Shannonbridge

Die Geschichte der Moorlandschaft und die Mythen, die sich um die Flussgötter ranken, reichen freilich noch viel weiter zurück in der Geschichte. Der Legende nach besuchte Síonnan, die Enkelin von Lír, dem keltischen Gott des Meeres, den wunderbaren runden Teich, der heute als der „Shannon Pot“ bekannt ist.  Sie verärgerte den dort lebenden Lachs der Weisheit, wodurch der Teich überlief und der Shannon war entstanden. Síonnan ertrank in den Fluten, die daraufhin Ihren Namen trugen.

Rooskey

Dann, vor etwa 1500 Jahren, gründeten frühe Christen klösterliche Ansiedlungen an kleinen Seitenarmen, wo noch heute Ruinen von Klöstern, Oratorien und Rundtürmen zu besichtigen sind. Und die Ruhe dort ist immer noch himmlisch.

Dann folgten die Wikinger, die flussaufwärts in das Herz Irlands gesegelt sind. Und in den jüngsten  Jahrhunderten hat sich entlang dieser Route auch viel getan, Normannische Schlösser, palladistische Herrenhäuser und sogar Napoleonische Martello-Türme sind heute noch sichtbare Zeitzeugen.

Carlow at Portumna

Heutzutage bilden der Shannon zusammen mit seinen enormen Seen, Seitenarmen und Kanälen bis hoch in den Lough Erne auf rund 750 Kilometern das größte zusammenhängende Binnenrevier Europas, beliebt bei irischen Urlaubern als auch bei Wassersportfreunden von überall auf der Welt.

Kein Wunder – hier findet man wirklich und wortwörtlich das Herz Irlands.

Garrykennedy Old Harbour